Chronik
Die Geschichte der Freiweilligen Feuerwehr Wald an der Alz.
1871 | 10. Oktober: Kurz nach dem Ende des Deutsch-Französischen Krieges wurde die Freiwillige Feuerwehr Wald an der Alz gegründet. Sie war die erste Landfeuerwehr im Landkreis und nach den Orten Burghausen, Neuötting, Altötting und Marktl die fünfte gegründete Feuerwehr im Landkreis Altötting. Zum ersten Kommandanten wird am 28. November Josef Weindl, Schreinermeister aus dem unteren Dorf gewählt. Vorstand: Josef Ortner, Bäckermeister; Schriftführer: Wilhelm Hecht, Lehrer; Kassier: Johann Amselgruber, Gütler.Gründungsmitglieder: Gaßner († 1925), Frauenlob in Brunthal († 1928), 1871 eingetreten: Strahlhofer Michael
28. Dezember: Erster Brandeinsatz in Kleinschleeberg. Es wurde eine Löschmaschine eingesetzt, deren Wert im Jahr 1885 mit 1025.-M angegeben wurde, wann diese Maschine angeschafft wurde, ist unbekannt. Die Wehr besaß zu diesem Zeitpunkt Hanfschläuche mit einer Länge von 185 Metern. |
---|---|
1872 | Ankauf von 2 freistehenden Leitern, 3 Dachleitern, 1 Hakenleiter, 1 „Signalhuppe“, 6 großen Feuerhaken und 7 Übungsbüchern |
1873 | September: Brandeinsatz Nummer 4 in Altötting Ankauf von 21 Lederhelmen und 3 Haarbüschen, 2 Signalhörner, 9 Steigergurten mit Leinen, 15 Steigerbeile, 6 Gurten mit Beiltaschen, 6 Demolierhaken mit Taschen und Riemen. |
1874 | 10. Oktober: Gründung des Bezirksfeuerwehrverbandes Altötting durch die 17 Feuerwehren des Kreises. Dem neugeschaffenen Bezirksfeuerwehrausschuss gehört auch der Walder Kommandant Josef Weindl an. |
1876 | Ankauf einer Fahne zum Preis von 20.-M und eines Leiterkarrens |
1877 | Ankauf von 35 grauen Tuchjoppen |
1878 | Ankauf von 2 Handlaternen und 4 Stahlblechhelmen. 26. September: 16. Brandeinsatz in Taufkirchen. Der Lehrer Max Klinger wird zum Vorstand gewählt. |
1884 | 21. Juni: Ankauf einer Löschmaschine auf 2 Rädern zum Preis von 240 M. Unterbringung im Feuerhaus in Neukirchen. |
1885 | Zusammenstellung der Feuerlöschrequisiten, Anzahl, Jahr der Anschaffung, Preis und des Aufbewahrungsortes: Die Löschmaschine – 1028 M – Schulhaus Eine neue Löschmaschine auf 2 Rädern – 12. Juni 1884 – 240 M – Feuerhaus in Neukirchen 185 m Hanfschläuche – 1871 – 325 M – Feuerwehrkommandant Verkupplungsstücke – 2 – 1880 – 20 M – Feuerwehrkommandant Freistehende Leitern – 2 – 1872 – 26,40 M – BlechfabrikDachleitern – 3 – 1872 – 7,80 M – Blechfabrik
Hackenleiter – 1 – 1872 – 4 M – Blechfabrik |
1890 | 5. Oktober: 49. Brandeinsatz in Neuötting |
1896 | Der Bauer Josef Schmidhamer (*14. Dez. 1850) wird zum Ehrenkommandanten ernannt. |
1898 | 12. Dezember: 59. Brandeinsatz: Brauerei Geratshuber in Wald. |
1900 | 63. Brandeinsatz bei Dr. Gaigl in Engelsberg. Zum ersten Mal war die Paul-Ludwig-Spritze im Einsatz (Ankauf?) |
1905 | Die Wehr erwirbt eine fahr- und ausziehbare Holzleiter von 8 Metern Länge. |
1909 | 22. Mai: Zum neuen Kommandanten wird Andreas Hell, Gütler in Wald gewählt, seine Berufung in den Bezirksfeuerwehrausschuss erfolgt bald darauf. Die Wehr besitzt einen Schlauchwagen. |
1912 | 19. Mai: Die Wehr feiert ihr 40 jähriges Bestehen.Um 10 Uhr wurde ein hl. Amt zelebriert von H.H. Max Mitterer, Seminar-Präfekt in Burghausen. Zu diesem Fest leistete Pfarrer Stockinger einen Beitrag von 10 Mark, die Gemeinde Wald 25 Mark und Posthalter Wieser 30 Mark. |
1913 | 92 aktive Wehrmänner mit 3 Saug- und Druckspritzen, sowie einer Schubleiter auf Rädern mit 12 Metern Länge und einer Schubleiter mit 8 Metern Länge. |
1914 | Verleihung des 25jährigen Ehrenzeichens an Mitglied Peter Huber |
1914/18 | Während des Erstens Weltkrieges fanden keine Vereinsversammlungen statt. Während des Krieges hat der Verein 13 Mitglieder verloren, zwei Mitglieder galten als vermisst. |
1919 | 9. Februar: Erster Versammlung nach dem Krieg Laut Chronik schmachteten noch zwei Mitglieder in französischer Kriegsgefangenschaft: Huber Max und Kellerbauer Johann |
1921 | Von den drei Ortsspritzen soll eine Spritze nach Brunnthal kommen und in einem Sonderraum des Gensederischen Anwesens untergebracht werden. |
1922 | 6. Mai: Anlässlich der Inspektion der Altöttinger Feuerwehr werden im Rahmen der Verleihung des 25 jähringen Ehrenzeichens auch 11 Mitglieder der Walder Wehr geehrt. 1. Juli: Bezirksfeuerwehrtag in Wald a. d. Alz. |
1923 | Etwas verspätet wird das 50 jährige Gründungsfest gefeiert.Die Inspektion in diesem Jahr verlief mit sehr gutem Ergebnis: 132 Mann (!), schöner Gerätestand. |
1925 | 8. März: Mitgliederstand der Freiwilligen Feuerwehr Wald a.d. Alz: 114Herr Ehrenbürgermeister Kiermeier wird zum Ehrenmitglied ernannt. Für 50 jährige Dienstzeit wird vom Bezirk der Schneidermeister Josef Niedersteiner (*1859) geehrt, für 40 jährigen Dienst Alois Maier. |
1926 | 21. Februar: Mitgliederversammlung: Der Antrag auf Anschaffung einer Drahtschere u. Gummihandschuhe zum Durchschneiden von Starkstromleitungen wurde angenommen. |
1927 | 29. Januar: Jahresversammlung: Verleihung von Ehrenkreuzen: Niedersteiner Josef für 50 Jahre, Maier Alois für 40 Jahre, Niedermeier Ludwig, Frisch Johann, Stefflbauer Martin für 25 Jahre Dienstzeit: Ehrenmitgliedschaft für Niedersteiner Josef und Hauptlehrer Oswald. Vom Bezirk bekommt Ludwig Scherl die Auszeichnung für 40 jährige Dienstzeit. |
1929 | 20. Januar: Jahresversammlung: Der Bader Hans Fuchsberger wird zum neuen Kommandanten gewählt. Der aus Altergründen zurückgetretene Andreas hell wird zum Ehrenkommandanten ernannt. Kommandant Fuchsberger gab bekannt, dass bei Brandfällen das Herbeirufen der Harter Motorspritze zur Hilfeleistung von Seiten des Bürgermeisters oder des Feuerwehr-Kommandaten geschehen darf. |
1930 | 14. Februar: 100. Brandeinsatz: Schulhaus Wald a. Alz. |
1932 | 20. Mai: Mitgliederstand: 11919. Juni: Zugführer Lorenz Genseder wird für 40 jährige Dienstzeit ausgezeichnet, Johann Steffelbauer für 25 jährige. „Als am 12. Juli verhehrende Fluten über Wald hereinbrachen wurde die Wehr zu Hilfe gerufen und stellte auch als Wasserwehr ihren Mann“ 28. August: Feier des 60 jährigen Bestehens mit der Kapelle Wolfmeier (4 Mann) |
1935 | 13. Januar: Versammlung: Mitgliederstand 162 Mann; Ehrenmitglieder 9 Mann Die Wehr erhält eine Motorspitze, Modell „Goliath III“, der Firma Magirus (Fabrik-Nr. 4507/17767.) Diese leistet mit 26 PS eine Wassermenge von 800 Liter je Minute bei 80 m Förderhöhe, Brennstoffverbrauch 16 Ltr. Pro Stunde, Preis 3434,40 RM. Vorführung am 19. Februar |
1936 | 18. Februar: Neuer Kommandant ist Hans Wibmer, Sattlermeister Zu dieser Zeit wird der erste Kraftwagen angeschafft: Eine achtsitzige Limousine der Marke Cadillac (Fabrik-Nr. 12932/112755) kann vom Werksleiter der SKW Hart übernommen werden. Beim Sattlermeister Simon Bauer wird sie in Eigenarbeit zu einem offenen Mannschaftswagen umgebaut. Der erste Einsatz der Motorspritze war bei einem Brand in Garching im August 1936.
Die Gerätschaften der Feuerwehr waren bis dahin im Pavillon auf dem Lusthügel, später im Ökonomiegebäude der Bäckerei Wechselberger und dem früheren Rossstall der Brauerei untergebracht. |
1937 | Gerätebestand: Neben dem Mannschaftswagen werden noch immer die zwei Handdruckspritzen aus der Zeit 1890/95 betrieben mit 580m Schlauch. Die Wehr besitzt zwei Sauerstoffgeräte. |
1939 | 27. August: Der Kommandant Hans Wibmer wurde zur Wehrmacht einberufen, an seine Stelle trat wieder Hans Fuchsberger. |
1942 | Nach dem Tod von Hans Fuchsberger, leitet Gotthard Langseder die FFW Wald. Auch Frauen werden nun zum Dienst in der Feuerwehr herangezogen. In den letzten Kriegsjahren wurden die Walder auch einige Male zum Löscheinsatz in das zerbombte München (Sonnenstraße) beordert. Die Kraftstoffzuteilung war beim zweiten Einsatz mit 20 Litern so gering, dass der Walder Cadillac nur bis Hohenlinden kam. Da Treibstoff erst am nächsten Tag aufzutreiben war, fuhr der Walder Löschtrupp gezwungener Maßen am nächsten Tag wieder nach Hause. |
1945 | 1. Juli: Hans Wibmer übernimmt wieder die Feuerwehr. Neueintritt an diesem Tag von Simmelbauer Franz, Kiermeier Josef, Kamhuber Otto, Fleckinger Josef, Felckinger August, Stadler Georg, Schachner Hans. Unter amerikanischer Aufsicht fährt nun „Fire Department Wald“ zum Löschen. |
1949 | 15. April: Eine neue Vereinsatzung wird beschlossen, ebenso die Bildung einer Pflichtfeuerwehr und einer freiwilligen Feuerwehr mit „Motorspritzenzug und dem Hdydrantenzug am Oberberg“. |
1951 | 18. Oktober: Die Vorstandschaft des Feuerwehrvereins beschließt, dass nur mehr eine kleine freiwillige Feuerwehr von wirklich interessierten Personen weitergeführt wird. Zum neuen Kommandanten wird der Schmiedemeister Peter Wolfmaier gewählt. |
1953 | Neubau eines Feuerwehrhauses an der Max-v.-Mayer Straße, neben dem Anwesen hell. |
1955 | Der alte Cadillac wird durch ein neues Transportfahrzeug auf VW-Bus Basis ersetzt. |
1958 | 22. Juni: 85 jähriges Gründungsfest mit Fahnenweihe. Beteiligt sind 48 Feuerwehren. |
1961 | Eine neue Tragkraftspritze TS 8 Fabrikat Metz mit VW-Motor wurde gekauft. Sie leistete 800 Ltr/min. und kostete 3980.-DM. |
1965 | 8. August: Das neue Löschfahrzeug, ein TSF Ford Transit (FabrikNr.: 1165289), wird eingeweiht. |
1966 | 28. Juni: Zum ersten Mal wird in Wald ein Leistungsabzeichen abgelegt. |
1968 | 6. April: Peter Rauschhuber wird zum Kommandanten der Feuerwehr gewählt. |
1970 | Ein VW-Bus wird aus Vereinsmitteln zum Löschdienst hergerichtet. |
1971 | 16. April: Patenbitten bei der Garchinger Feuerwehr im Gasthaus Schartner. Bei dieser Gelegenheit überreichte Dr. Josef Niedersteiner der Walder Feuerwehr einen Bierkrug aus dem Jahre 1872, der an die Gründung dieser Feuerwehr erinnert. 27. Juni: 100 jähriges Gründungsfest |
1975 | Ein neues Löschfahrzeug LF 8 Fabrikat Mercedes Benz LF 408 G (Fabrik-Nr. 309050-11-168006) von der Firma Schoemperlen & Ganst in Karlsruhe wird angeschafft. |
1977 | 19. November: Das neue Feuerwehrhaus an der Gramanstraße wird bezogen, somit stehen 2 Stellplätze und ein Aufenthaltsraum zur Verfügung. Ein Schulungssaal wird zugleich als Pfarrsaal genutzt. |
1979 | Die FFW Wald a.d. Alz erhält ihre ersten Pressluftatemgeräte, auch stehen jetzt ein Heuwehrgerät und eine Rettungsschere zur Verfügung. |
1981 | 6. März: Das neue Löschfahrzeug, Fabrikat Mercedes 308, wird an die Wehr übergeben. |
1985 | Erstellung einer neues Vereinssatzung und Eintragung in das Vereinsregister. Die Feuerwehr ist nun ein „e.V.“. |
1986 | Ankauf einer TS 8/8 (FabrikatNr. 86-73-149-4801) mit einer Leistung von 800 Ltr./min. wird angeschafft. |
1990 | Das Tankfahrzeug TLF 16/25, Magirus Deutz, wird von der Garchinger Wehr abgegeben. Das alte TLF 8 kommt von Wald in das niederbayerische Arnstorf. |
1993 | Das TLF wird in das Bundesland Sachsen in die Ortschaft Borsdorf abgegeben. An dessen Stelle tritt ein neues LF 8/6 auf Mercedes-Basis mit hydraulischer Rettungsausrüstung. |
1996 | 13. bis 16. Juni: 125 jähriges Gründungsfest Den Festgottesdienst zelebrierten die H.Hh. Pfr. Mayer und Msgr. Dr. Johann Wagenhammer aus Passau, ein gebürtiger Brunnthaler. 89 Feuerwehrvereine und sechs Blaskapellen waren anwesend. Die Feuerwehr aus Bohrsdorf/Sachsen kam mit fast dem gesamten Fuhrpark. Restaurierung der Fahne von 1958 Patenbräute: Andrea Langschartner, Martina Kerbl Die Walder Wehr zählt 58 aktive und 57 passive Mitglieder. |
1997 | Erstes THL-Abzeichen wird absolviert. |
2003 | Am 04.Oktober wird der Feuerwehrhausanbau für einen dritten Stellplatz eingeweiht. Bis zu diesem Zeitpunkt war das Mehrzweckfahrzeug zwischen den beiden Löschfahrzeugen in der Haupthalle untergestellt was im Einsatzfall mehr als unpraktisch war. |
2007 | 11.November: Einweihung des neuen Löschgruppenfahrzeugs LF 20/16 und des neuen Mehrzweckfahrzeugs. Nach dem Unfall des Garchinger Fahrzeugs hatte sich diese Beschaffung etwas verzögert da es nun galt 3 Fahrzeuge in der Gemiede zu beschaffen. So konnten an diesem Tag ein Hilfeleistungslöschfahrzeug, ein Löschfahrzeug und ein Mehrzweckfahrzeug vor dem Garchinger Rathaus eingeweiht werden. Das Mehrzweckfahrzeug der FF Wald wurde dazu größtenteils aus Vereinsmitteln finanziert. Anschließend wurde im Saal des Gasthauses „zum Bräu“ in Wald zusammen mit den Garchinger Kameraden gefeiert. |
2011 | Kauf einer Wärmebildkamera aufgrund einer großzügigen Geldspende. |
2015 | Beschluss einer neuen Vereinssatzung. |
2016 | Kauf einer neuen Tragkraftspritze (Rosenbauer FOX III). |
Erster Vorsitzende | |
---|---|
1871 – 1881 | Josef Ortner, Bäckermeister (interim: Hechl Wilhelm, Lehrer) |
–1885 | Max Klinger, Lehrer |
1885 – 1904 | Josef Schmidhamer, Landwirt |
1904 –v.1919 | Gregor Oswald, Lehrer |
v.1919-1922 | Michael Strahlhofer, Zimmerpalier |
1922 – n.1935 | Heinrich Lipp, Hauptlehrer |
1949 – 1951 | Josef Kirmeier, Landwirt |
1951 – 1968 | Leonhard Seeler, Schreiner |
1968 – 1988 | Peter Wolfmaier, Schmiedemeister |
1988 – 1994 | Gerd Wiedemann, Chemiewerker |
1994 – 2000 | Albert Huber, Maler |
2000 – 2012 | Thiele Johann, Chemiewerker |
2012 – 2015 | Christian Straßner, Schlosser |
2015 – 2018 | Hans Wolfmaier, Maschinenbautechniker |
2018- heute | Florian Leder, Anlagenmechaniker |
Erster Kommandant | |
---|---|
1871 – 1909 | Josef Weindl, Schreinermeister |
1909 – 1929 | Andreas Hell, Gütler |
1929 – 1936 | Johann Fuchsberger, Bader |
1936 – 1939 | Wibmer Johann, Sattler |
1939 – 1942 | Johann Fuchsberger, Bader |
1942 – 1945 | Langseder Gotthart, Schmiedemeister |
1954 – 1951 | Wibmer Johann, Sattler |
1951 – 1968 | Wolmaier Peter, Schmiedemesiter |
1968 – 2000 | Rauschhuber Peter sen., Schreiner |
2000- 2012 | Wolfmaier Peter, Schlosser |
2012 – 2018 | Stockner Georg, Rettungsassistent |
2018 – heute | Bauer Markus, Maschinenbautechniker |